Nach coronabedingter Zwangspause war es endlich wieder möglich, eine gute Tradition am WHG fortzuführen und mit dem Französischkurs der MSS 12 nach Straßburg zu fahren. Im Mittelpunkt dieser Fahrt steht naturgemäß der Besuch des Europäischen Parlaments verbunden mit dem Treffen eines Abgeordneten. Dieses Mal kam die Gruppe auf Einladung des Abgeordneten Herrn Ralf Seekatz nach Straßburg, durch dessen Ausführungen die TeilnehmerInnen einen Einblick in die Funktionsweise des Parlaments erhielten. Sie hatten aber auch die Möglichkeit, Fragen zum Alltag eines Abgeordneten und gezielt zu aktuellen Themen zu stellen, denn schließlich hatten sie sich im Französischunterricht mit ihrer Lehrerin Beate Conze eingehend mit Europa sowie der Rolle des deutsch-französischen Tandems für die EU beschäftigt. Der Abgeordnete beeindruckte die SchülerInnen durch seine authentische Art und seine realistische Einschätzung zu gegenwärtigen Problemen der Union. Im Anschluss an die Gesprächsrunde mit Herrn Seekatz ging es auf die Besuchertribüne des Plenarsaals, wo die SchülerInnen eine Debatte zum Thema „Verbot von Produkten, die in Zwangsarbeit hergestellt wurden“ verfolgen konnten. Einige Abgeordnete vertraten ihre Ansichten mit sehr viel Überzeugung, meistens in ihrer Landessprache. Spannend fanden die SchülerInnen vor allem die sich daran anschließende Abstimmung zum Thema, denn diese ging mit sehr hoher Geschwindigkeit vonstatten. Und – da bei Abstimmungen Anwesenheitspflicht herrscht – war der Plenarsaal bis auf den letzten Platz gefüllt! Nach Verlassen des Parlamentsgebäudes waren sich die SchülerInnen einig, dass sie eine wirklich sehr informative Veranstaltung erlebt hatten.

Neben dem Besuch des Parlaments gab es während der 3-tägigen Exkursion jedoch auch ein umfangreiches Rahmenprogramm, um das Flair Straßburgs zu genießen. So stand am Anreisetag eine Stadtführung in französischer Sprache auf dem Plan, während derer die Gruppe interessante Details über die Geschichte der Stadt sowie über deren berühmte Besucher erfuhren. Johannes Gutenberg, Mozart und Albert Schweitzer hielten sich zeitweise hier auf und ließen sich von Straßburg inspirieren. Natürlich durfte auch ein Besuch des weltbekannten Münsters mit Besichtigung der Astronomischen Uhr nicht fehlen. Eines der Highlights war jedoch die Besteigung der 66 Meter hohen Münsterplattform, welche die SchülerInnen nach Bewältigung der 330 Stufen erreichten. Sie bewunderten die Aussicht, die dank des sonnigen Wetters einen Blick bis in die Vogesen und in den Schwarzwald bot.

Auch eine Bootsfahrt auf der Ill war bei diesem wunderbaren Wetter ein Muss, um alle Sehenswürdigkeiten nochmals vom Wasser aus zu erleben. Auf der etwa stressigen Zugfahrt zurück in die Heimat waren sich die Jugendlichen einig, dass sich die Exkursion nach Straßburg gelohnt hat. Der Besuch des Parlaments war aber ohne Zweifel der Höhepunkt des Ausflugs, der in guter Weise politische Bildung mit Erweiterung von Sprachkompetenz und Persönlichkeitsbildung verbunden hat. Das wird für einige sicherlich nicht der letzte Besuch in dieser facettenreichen Stadt gewesen sein. À la prochaine.