Exkursion des Leistungskurses Geschichte (MSS 13) nach Nürnberg (22.10.2019)
Zur intensiveren Beschäftigung mit dem Thema Nationalsozialismus nahmen die Schülerinnen und Schüler des LK Geschichte der Jahrgangsstufe 13 vom 27. – 28. September 2019 unter Leitung ihres Kursleiters, Herrn Strohmeyer, an einer Exkursion zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg teil. Im Mittelpunkt des ersten Exkursionstages stand eine zweieinhalbstündige Begehung des weitläufigen Reichsparteitagsgeländes, das zwischen 1927 und 1938 den Schauplatz für die von den Nationalsozialisten aufwendig inszenierten politischen Massenkundgebungen, die sog. „Reichsparteitage“, bildete. Entsprechend der ursprünglichen Planung sollte das Gelände eine Fläche von 24,5 Quadratkilometern (etwa das Vierfache der Nürnberger Altstadt) umfassen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führte allerdings dazu, dass nur wenige zentrale Bauprojekte fertiggestellt werden konnten. Die für totalitäre Regime typische, alle Maße sprengende „architektonische Gigantonomie“ teilte sich den Schülerinnen und Schülern besonders anschaulich am Beispiel der unvollendet gebliebenen, dem Colosseum in Rom nachempfundenen Kongresshalle mit. Diese sollte bis zu 60 000 Menschen Platz bieten und von einer sich selbst tragenden 160 Meter breiten Glaskuppel überwölbt werden.
Leider wurde der beeindruckende Rundgang, der von der Kongresshalle, über die sog. Große Straße bis zum Zeppelinfeld, einem der zentralen Versammlungsorte, führte, durch das regnerische Wetter stark beeinträchtigt, so dass die halbdurchnässten Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh waren, am späten Nachmittag in ihre Unterkunft zurückkehren zu können.
Der für den Folgetag angesetzte dreistündige Workshop „Führerkult und Volksgemeinschaft“ beschäftige sich schließlich mit den Methoden, durch die sich die Nationalsozialisten den Zuspruch und die Gefolgschaft weiter Teile der Bevölkerung sicherten, wobei der Schaffung des „Führermythos“, d.h. der fast schon religiös anmutenden Verehrung und Überhöhung der Person Hitlers, eine zentrale Bedeutung zukam. In Arbeitsgruppen aufgeteilt, erhielten die Schülerinnen und Schüler dabei Gelegenheit, die hervorragend konzipierte Dauerausstellung des Dokumentationszentrums zu besuchen und sich eingehend mit Einzelaspekten zur Geschichte des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Erstaunt reagierten sie dabei auf den Umstand, dass sich die Nationalsozialisten u.a. moderner Merchandising-Methoden bedienten, um ihre politische Botschaft zu verbreiten.
Die Exkursion nach Nürnberg konnte dazu beitragen, das Interesse der Schülerinnen und Schüler für eine eingehendere Beschäftigung mit dem Thema Nationalsozialismus und die Wirkmechanismen totalitärer Regime zu wecken.
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