Unser Projekt
Als wir erfahren haben, dass ein Gedenkstein für die jüdischen Mitbürger*innen aus Lierschied errichtet werden soll, haben wir als Klassenverband vereinbart, nun lokalgeschichtlich zu arbeiten und das Leben der Familie Grünebaum aufzuarbeiten. Unsere Geschichtslehrerin Frau Zimmermann, die dieses Projekt mit uns gemeinsam durchführte, verdeutlichte in einem Interview mit dem SWR, „dass es interessant für uns sei, da es in der Nähe unseres Heimatortes ist und nicht etwa in anderen Großstädten, zu denen wir nicht viel Verbindung haben.“
Ins Leben gerufen wurde das Projekt durch eine Privatinitiative von Frau Dr. Regina Watkin-Kolb und Frau Ursula Strack. Ihre Mission ist es, mit Hilfe des Gedenksteins an die jüdischen Dorfbewohner, wie die Familie Grünebaum, zu erinnern. Außerdem wollen sie ein Vorbild für andere Orte sein und somit Aufmerksamkeit für dieses überaus wichtige Thema gewinnen.
Zur Einweihung dieses Gedenksteins fand am Sonntag, dem 31. Oktober 2021, eine Einweihungsfeier statt. Der Stein wurde gegenüber der Stelle, an der damals das Haus der Familie Grünebaum stand, aufgestellt. Diese Einweihungsfeier besuchten 10 Schülerinnen und Schüler unserer Klasse sowie unsere Geschichtslehrerin. Die Einweihungsfeier war geprägt von interessanten, emotionalen und ergreifenden Reden der beiden Initiatorinnen sowie von Pfarrer Andreas Pohl, Landrat Frank Puchtler und Verbandsgemeindebürgermeister Mike Weiland sowie von Gebeten. Frau Strack berichtete aus den Erinnerungen ihrer Mutter, welche zusammen mit den Zwillingen Hilde und Ruth in die Schule ging. Zudem wurde das sehr wichtige jüdische Gebet Kaddisch vorgetragen. Für die passende musikalische Begleitung sorgten Odelia Lazar und Michael Wienecke. Im Anschluss rundeten ein Umtrunk, Kaffee und Kuchen das abschließende Zusammensein ab.
Beim Recherchieren zeigten sich bereits erste Herausforderungen. Es gab so viele Grünebaums in den Archiven, dass wir bei jedem immer kontrollieren mussten, ob Angaben wie Geburtsdatum, Wohnort, Geburtsort und so weiter stimmten, bevor wir die Informationen verwenden konnten. Zur gleichen Zeit erkannten wir auch, dass wir keine Bildquellen oder persönliche Gegenstände der Grünebaums finden und verwenden könnten, da diese alle bei ihrer Deportation verloren gegangen waren.
Nachdem wir alle Informationen zusammengetragen hatten, haben wir uns Gedanken über den Aufbau der Website gemacht und uns überlegt, wie wir diese für Sie spannend, informativ und übersichtlich gestalten können. Wir hoffen, dies ist uns gelungen.
Abschließend wurde die Website von Frau Zimmermann und engagierten Schülern und Schülerinnen eingepflegt. Der Link zur Website wurde daraufhin in einen QR- Code umgewandelt, der Korpus von Julian Gehrlein (MSS 11) in seinem 3D-Drucker gedruckt und alles zusammen am Gedenkstein befestigt.
Auf dieses besondere Schülerprojekt und die gesellschaftlich wichtige lokalgeschichtliche Erinnerungsarbeit der Schülerinnen und Schüler ist auch der Südwestrundfunk (SWR) aufmerksam geworden und hat am Donnerstag, dem 03. März 2022, gemeinsam mit der Klasse, der Fachlehrerin Frau Zimmermann und der Schulleiterin Frau Wolf Film- und Tonaufnahmen vor Ort am Gedenkstein in Lierschied gemacht. Die Ergebnisse waren bereits im Fernsehen im Rahmen der SWR-Landesschau und im Radio bei SWR4 zu sehen bzw. zu hören.
Den Beitrag finden Sie in der Mediathek des SWR unter folgendem Link (ab Minute 18:49): https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-rheinland-pfalz/sendung-vom-4-maerz/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2MjM2NTY
Den Radiobeitrag im SWR 4 können Sie nachfolgend anhören: [hier]
WICHTIG: Diese Seite befindet sich noch im Aufbau. Nach und nach werden die Steckbriefe zu den jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern an dieser Stelle eingestellt.
Quellen:
- SWR – Gedenksteine sollen an jüdische Dorfbewohner erinnern: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/gedenksteine-fuer-getoetete-juden-eingeweiht-100.html (Letzter Zugriff: 27.01.2022, 14.15 Uhr).
- Bletzer, Ulrike: Nur im Erinnern hat das „Nie wieder“ eine Chance. In Ruppertshofen und Lierschied wurden Gedenksteine zur Erinnerung an die früher dort lebenden Juden eingeweiht, in: Rhein-Zeitung 258 (2021), S. 27.