SchülerInnen des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums erleben Verdun (11.07.2023)
Verdun war das Ziel einer eintägigen Exkursion, die die Zehntklässler des WHG in Sankt Goarshausen am Samstag, dem 24. Juni 2023, unternahmen. Der Ausflug wurde im Geschichts- und Französischunterricht und durch einen zusätzlichen Workshop, in dem die Jugendlichen verschiedene Aspekte des 1. Weltkrieges in Gruppenarbeit beleuchteten und im Anschluss im Plenum vorstellten, vorbereitet.
Die verantwortlichen Lehrer Frau Conze, Frau Dahlhauser, Herr Strohmeyer sowie der stellvertretende Schulleiter Herr Friedsam begleiteten die Jugendlichen auf dieser Fahrt, die mit dem Besuch des village détruit Fleury, eines der 9 zerstörten und nie wieder aufgebauten Dörfer rund um den inneren Verteidigungsgürtel, begann. Heute erinnern nur noch kleine Schilder mit Aufschriften an die jeweilige Funktion der Gebäude. Einzig eine Kapelle, die an der Stelle der damaligen Kirche erbaut wurde, ist als Ort der Erinnerung erhalten. Nach einem kurzen Zwischenstopp an den Tranchées de Bajonnettes erreichte die Gruppe das wohl bekannteste Bauwerk von Verdun, das Ossuaire de Douaumont (Beinhaus von Douaumont), in dem die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten deutschen und französischen Soldaten bestattet wurden. Zusammen mit dem riesigen Friedhof rund um das Beinhaus mahnt es an, den Frieden zu bewahren und zu verteidigen. Als der Bus um die Ecke fuhr und den SchülerInnen den ersten Blick auf die unzähligen weißen Kreuze ermöglichte, konnte man deutlich spüren, wie betroffen die Jugendlichen von diesem Anblick waren. Bei dem anschließenden Gang über den Friedhof wurde ihnen vor allem angesichts des jungen Alters der Gefallenen bewusst, dass eine ganze Generation unter der sogenannten Hölle von Verdun gelitten hat. Es ist das eine, im Geschichtsunterricht mehr über den 1. Weltkrieg zu erfahren, aber das andere, mit eigenen Augen zu sehen, dass Krieg nur Tod, Leid und Zerstörung mit sich bringt.
Jedoch steht Verdun auch für Versöhnung und Freundschaft, denn es ist der Ort, wo sich im Jahre 1984 der französische Präsident François Mitterrand und der deutsche Kanzler Helmut Kohl im Angesicht der Gräber von Verdun die Hand zur Versöhnung reichten.
Nach einer kurzen Mittagspause besuchten die SchülerInnen das in der Innenstadt von Verdun gelegene Centre Mondial de la Paix, wo sie sich mit einem Fragebogen versehen auf die Entdeckung der 5 Räume machten, in denen die Entwicklung des deutsch-französischen Freundschaft, aber auch der europäischen Politik nach den beiden Weltkriegen einschließlich der aktuellen politischen Lage sehr anschaulich dargestellt wurden.
„Wir bereuen es nicht, an dieser Fahrt teilgenommen zu haben, denn wir haben einen viel besseren Einblick in die Auswirkungen des 1. Weltkrieges, aber auch in die Rolle der europäischen Union für die Stabilität in der ganzen Welt erhalten. Aber am meisten haben uns die vielen Kreuze auf dem Friedhof beeindruckt.“, so das Fazit von Karolina Kromm und Mara Klein aus der Klasse 10c. „Eigentlich sollte jeder Jugendliche einmal nach Verdun fahren. Es erweitert definitiv den Blick für die wichtigen Werte in der Gesellschaft – Menschlichkeit, Toleranz und Akzeptanz.“
Aus diesem Grund wird die Fahrt nach Verdun auch im nächsten Jahr definitiv wieder auf dem Terminkalender des WHG stehen.
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