Schüler*innen der Klasse 10c besuchen jüdischen Friedhof in ihrer Region (20.07.2023)
Zum Abschluss ihres mehrwöchigen Geschichtsprojekts „Auf den Spuren jüdischen Lebens in St. Goarshausen“ unternahmen die Schüler*innen der Klasse 10c eine dreistündige Exkursion zum jüdischen Friedhof bei Bornich. Der Friedhof im Haushecker Wald gehört zu den ältesten jüdischen Begräbnisstätten der Region. Der älteste bekannte Grabstein ist auf das Jahr 1690 datiert. Fast 250 Jahre lang diente der Friedhof als zentrale Begräbnisstätte für Juden aus Bornich, Bogel, St. Goarshausen, Welterod und Ruppertshofen (rechtsrheinisch) sowie den linksrheinischen Ortschaften St. Goar und Werlau. Die letzte Bestattung erfolgte 1936 und markiert das Ende eines jüdischen Gemeindelebens als Ergebnis nationalsozialistischer Verfolgung. Zu ihrer Überraschung fanden die Schüler*innen zahlreiche Gräber von Angehörigen von Familien aus St. Goarshausen vor, mit deren Biographien sie sich im Rahmen des Geschichtsprojekts befasst hatten. Da die Inschriften zahlreicher Grabsteine alters- bzw. witterungsbedingt gar nicht oder nur noch schwer zu entziffern sind, bediente man sich der Abpaus-Methode, um diese lesbar zu machen, was allerdings nicht durchgehend gelang.
Die Exkursion hat sicherlich dazu beigetragen, die Schüler*innen für die Vielfalt einstigen jüdischen Lebens in ihrer Heimatregion nachhaltig zu sensibilisieren. Besonderer Dank gebührt einigen Eltern, die es durch ihre „Transportdienste“ mit dem privaten PKW erst möglich machten, den abseits gelegenen Ort zu besuchen.
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